Romantik

Vertreter

  • Vornehmlich jung, interlektuell, männlich

  • Ausgangspunkt:

    • Jena

      • Grimms

      • Eichendorff

      • A.W Schlegel

      • F. Schlegel

      • Novalis

      • ETA Hoffmann

      • Brentano

Begriff/ Epochenbezeichnung

Etymologie: romanhaft, ursprünglich negativ konnotiert: mit sprunghaftem Handlungsablauf verbunden

Sozialgeschichte

  • Napoleonische Fremdherrschaft

    • Hinwendung zum Katholizismus, Patriotismus

      • Brüder Grimm: Würterbuck, Märchensammlung

Programmatik (Definitionen, Symbole, Themen)

Definitionen

  • Philister

    • Im Alltagsleben aufgehend, vordergründig, ökonomisch orientiert, engstirnig
  • Säkularisierung

    • Ersatz für christlichen Glauben gesucht

      • Dichter als Seher und Propheten

      • Poesie und Kunst als neuer Glaube

  • romantische Ironie

    • Offenlegung des Schaffens im Werk

    • Grenze zwischen Realem und fantastischem wird bewusst wahrgenommen und aufgegriffen

    • der Autor steht über dem Werk

  • Ziel der romantischen Sehnsucht

    • Volkommenheits- / Einheitserfahrung

    • Rückkehr zu Gott (bei einigen)

Themen

  • Sehnsucht

    • zweite Welt

    • Unendlichkeit

    • zweites Augenpaar (imaginär)

  • Abgrenzung von

    • Ratio

    • Vernunft

  • Hinwendung zu

    • Fantasie

    • Naturschwärmerei

    • mystische Welten

    • Dunkelheit

  • Vernunft als Auslöser für

    • Niedergang (franz. Rev., Krieg)

    • Entzauberung

    • Verlust von Geborgenheit

    • Angst vor “Objektivierung”

    • Verzweckung/Verwissenschaftlichung der Natur

  • Suche nach ursprünglicher, mythischer Einheitserfahrung mit der Natur (hergestellt durch Poesie)

Symbole

  • blaue Blume

    • Symbol für Sehnsucht

    • Unerreichbarkeit

    • Liebe

    • Lebenserfahrung

    • vgl “mystische Einheit”

  • Nacht

    • Projektionsraum für Todessehnsucht (‘Hymnen der Nacht)

    • für dunkle Seiten der menschlichen Psyche

    • Zufluchtsort für Ruhe, Frieden, mythische Harmonie (“Mondnacht”)

    • Kontrast zum Tag (Licht = Aufklärung)

    • zweites Augenpaar (Dämmerung/Dunkelheit führen zu anderen Sichtweisen)

  • Wandern

    • Flucht aus dem Alltag

    • Verbindung mit der Natur

    • Selbstfindung

    • Sehnsucht nach dem Absoluten


Gedichtsarten

Art der Lyrik Erklärung
Alltagslyrik Lyrik, die im Alltag eine Rolle spielt
Arbeiterlyrik Lyrik von Arbeitern und /oder zu Themen aus der Arbeitswelt
Bildgedichte Gedichte, die einen Text in bildhafter Form wiedergeben
Dinggedichte Gedichte, in denen ein Ding, zB ein Gegenstand behandelt wird
Erlebnislyrik Form der Lyrik, die vor allem im Sturm und Drang angesiedelt ist. Sie erweckt den Anschein der Unmittelbarkeit des Dargestellten und der seelischen Stimmung des lyrischen Ich
Gebrauchslyrik Gedichte, die im täglichen Leben eine Rolle spielen (Geburtstagsgedichte, Kirchenlieder, Werbung)
Gedankenlyrik Gedichte, die Gedankenüber die Welt zum Inhalt haben
Kinderlyrik Gedichte für Kinder
Krieglyrik Gedichte, die das Kriegserlebnis thematisieren oder Krieg stilisieren
Liebeslyrik Gedichte, die die Liebe als Thema haben
Mundartlyrik Gedichte, die in einer Mundart verfasst sind
Naturlyrik Gedichte, in denen Natur thematisiert wird
Politische Lyrik
Religiöse Lyrik
poetologische Gedichte Gedichte, die den Prozess des Dichtens zum Thema haben
Ideengedicht Gedichte, die eine Idee, einen Gedanken oder eine Denkweise transportieren

Fachbegriffe und Formulierungshilfen

  • Chiffre

    • geheimes Schriftzeichen

    • eigentlich Ziffer

  • Neologismus

    • Wortneubildung oder WOrtneuschöpfung

      • Heizpilz

      • Knabenmorgenblütenträume

  • suggerieren

    • gezielt einen bestimmten Eindruck entstehen lassen

Gedichtsanalyse und Interpretation

  1. Einleitung
  • W-Fragen, Thema, Deutungshypothese, Schwerpunktsetzung

  • allgemeines zur Form, kommunikative Situation, Gedichtstyp/Art des Gedichts

  1. Hauptteil
  • Zusammenfassung

    • Gedankengang > Inhalt

    • Sichtweise/Perspektive/kommunikative Situation berücksichtigen

    • eigene Wort, keine Zitate

    • Kenntlichmachung der Sinnabschnitte

    • indirekte Rede für Inhalte/Konzepte der Gedankenwelt oder aber verknappende Umschreibung

  • Analyse und Interpretation

    • aspektorientiert » chronologisch, aber Logik des Gedankengangs nicht vernachlässigen

    • “form follows function” Ordnung nach Form (Strukturebene, akustische Ebene, bildhafte Ebene,…)

    • steigernde Anordnung

      • Belegbarkeit!
    • je nach Schwerpunkt

      • Ideengeschichte/Epochengeschichte - Einordnung
  1. Schluss
  • bündelnd, abstrahierend, pointiert, Rückbindung zur Deutungshypothese/Schwerpunkt

  • vermeide wörtliche Wiederholung


Stilistische Mittel

Stilmittel Erklärung
Allegorie Darstellung abstrakter Begriffe durch ein komplexes Bild
Alliteration gleicher Anfangslaut benachbarter Wörter
Anapher Wiederholung des gleichen Wortes am Anfang von Sätzen oder Satzteilen
Antithese Bezeichnung für einen Gegenstand (“Harte Schale, weicher Kern”)
Apostrophe direkte Rede an eine Person/den Leser
Chiasmus Überkreuzende Anordnung von Satzteilen/Sätzen, die einander entsprechen
Hyperbel starke Übertreibung
Klimax Steigernde Aufzählung mit mindestens drei Gliedern
Metapher bildhafte Übertragung einer Bedeutung
Parallelismus gleicher Satzbau von mindestens zwei Satzteilen, Gegensatz zum Chiasmus
rethorische Frage Scheinfrage, auf die es schon eine klare Antwort gibt
Vergleich Verbindung von zwei ähnlichen Bildern durch ein “als” oder “wie”
Personifikation Vermenschlichung von Gegenständen/abstrakten Begriffen/Tieren

Metrum (Versmaß)

Jambus xX
Trochäus Xx
Daktylus Xxx
Anapäst xxX